Nach einem harten Pokalfight über 120 Minuten inklusive Elfmeterschießen stand fest: Der Underdog TVD Velbert bezwingt den Gastgeber KFC Uerdingen in der zweiten Runde des Niederrheinpokals.
Spielerisch war die Partie sicherlich kein Leckerbissen. Der Oberligist aus Velbert nahm die Außenseiterrolle gerne an und überließ den Ball über große Strecken den Krefeldern.
Der KFC spielte bestimmt, aber ohne die nötige Genauigkeit im letzten Drittel, sodass man in über 120 Minuten kein Tor erzielen konnte. Das Resultat war ein Elfmeterschießen, in welchem der TVD Velbert die besseren Nerven zeigte.
Das waren Allerweltsfouls. Für diese Gelb-Rote Karte habe ich kein Verständnis.
Rene Lewejohann
Uerdingen-Trainer Rene Lewejohann zog folgendes Fazit: "In der ersten Halbzeit haben wir gefühlte 95 Prozent der Spielanteile auf unserer Seite. Leider waren wir aber zu harmlos. Machen wir die Tore im Verlauf des Spiels ist alles gut. Vom fußballerischen mache ich den Jungs keinen Vorwurf. Wir haben alles rausgehauen."
Ein Schlüsselmoment des Spiels war sicherlich die Ampelkarte für den KFC-Mittelfeldmann Daniel Michel. Nach zwei harten Einsteigen musste er in der 58. Minute vom Platz. Nach der Partie kritisierte Lewejohann die Schiedsrichterleistung: "Ich weiß nicht, nach welcher Linie heute gepfiffen wurde und weshalb so schnell die Karten gezeigt werden. Das waren Allerweltsfouls. Für diese Gelb-Rote Karte habe ich kein Verständnis."
Lewejohann über schlagbaren Gegner und neuen Mittelstürmer
"Wir wollten natürlich weitere Pokalabende und attraktivere Gegner in unserem Stadion haben. Das Ausscheiden haben wir uns selber zuzuschreiben. Wir haben es nach 120 Minuten nicht geschafft, einen mehr als schlagbaren Gegner zu besiegen", erklärte der KFC-Trainer.
Eine sehr treffende Analyse, da der TVD Velbert selbst absolut keine Ansprüche hatte, ein Tor aus dem Spiel heraus zu erzielen. Selbst nachdem Velbert mit einem Mann mehr spielte, wurde einzig das Elfmeterschießen angepeilt.
Der Uerdingen-Coach sah das so: "Der Gegner hatte überhaupt kein Bock, ein Tor zu schießen. Selbst in Unterzahl haben sie uns den Ball überlassen. Unterm Strich steht trotzdem nur das Ergebnis. Wir sind im Elfmeterschießen rausgeflogen, da interessiert sich niemand für, wie es zustande gekommen ist."
Somit ist die Pokalreise des KFC Uerdingen beendet. Im Ligabetrieb kommt am Freitagabend (13. September, 19.30 Uhr) Rot-Weiß Oberhausen an die Grotenburg.
Einige Stunden vor dem Pokalspiel gab der KFC Uerdingen bekannt, dass ein neuer Stürmer nach Krefeld kommt. Hamadi Al Ghaddioui wechselt an die Grotenburg und bringt Bundesliga-Erfahrung mit in die Regionalliga West. "Wir haben die Verpflichtung, mit dem gewünschten Mittelstürmer perfekt gemacht. Da erhoffen wir uns einiges von", sagte Lewejohann.